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Liebe Freunde und Wohltäter der Stiftung Bischof Emil Stehle

 

Vom 22.04. – 07.05.2013 hielten wir uns zu einer Informationsreise in Santo Domingo de los Tsachilas in Ecuador auf. Begleitet wurden wir von Diakon Helmut Wetzel aus Vaterstetten, der dem dortigen Perukreis angehört. Am Montag flogen wir um 08.45 Uhr in Frankfurt ab und mit einem Zwischenstopp  in Madrid ging es in einem zwölfstündigen Flug nach Quito weiter. Wegen der Zeitverschiebung kamen wir am gleichen Tag um 17.00 Uhr in Quito an. Der Flughafen liegt auf 2.800 Meter Höhe. Hier wurden wir abgeholt und die Fahrt ging per Mikrobus nach Santo Domingo weiter. Die Stadt liegt am Rande des Regenwaldes, auf 500 Meter Höhe, wo wir gegen 23.00 Uhr ankamen. Hier begrüßte uns noch Bischof Julio Dutari Teran, der fließend Deutsch spricht, auf das herzlichste. Nach einem kleinen Abendessen fielen wir todmüde in unser Bett.

 

Am Dienstagmorgen besuchten wir um 07.00 Uhr die Hauskapelle, wo Bischof Teran jeden Tag eine Heilige Messe hält. Nach dem Frühstück trafen wir uns mit dem Bischof zum ersten Gedankenaustausch in seinem Arbeitszimmer. Dabei ging es um die von Bischof Stehle erbauten kirchlichen und sozialen Einrichtungen. In großen Teilen von Ecuador und besonders in Santo Domingo ist man heute noch dankbar über die vielen Einrichtungen, die Bischof Stehle erbaut hatte. Während seiner Amtszeit gründete er in Santo Domingo 40 neue Pfarreien. Auf seine Initiative hin entstanden zahlreiche Kirchen und Kapellen, Schwesternhäuser, Schulen und Schulungszentren mit Gymnasium, ein Lehrerseminar mit Universität, Waisen- und Straßenkinderheime, das erste Alten- und Altenpflegeheim in der gesamten Region, eine Sozialstation für unterernährte Mütter und Kinder sowie eine Sozialstation für behinderte Kinder. Mit einem holländischen Pfarrer legte er noch den Grundstein für ein Lebenszentrum, wo junge Mädchen, teilweise erst 14 Jahre alt, die mit ihren Babys aus dem Regenwald kommen, Hilfe erhalten. Er legte damit einen Grundstein für ein Bistumsleben mit heute 400.000 Menschen. All diese Einrichtungen werden heute noch durch die „Stiftung Bischof Emil Stehle“ unterstützt und am Leben erhalten. Das geht aber nur durch die vielen Freunden und Organisationen im In- und Ausland, die monatlich oder jährlich ihren Beitrag dazu leisten.

Dazu nochmals unseren herzlichen Dank. Es dürfte Ihnen auch bekannt sein, dass die Spenden zu 100% den Menschen und Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Das können Sie auch  im Internet auf unserer Homepage unter www.stiftung-bischof-emil-stehle.de nachlesen.

 

Am Nachmittag besuchten wir zuerst das Straßenkinderheim, Casa Hogar de Jesus, das durch den Perukreis von Vaterstetten und Organisationen aus Villingen und Südtirol mit unterstützt wird. Mit Fußbällen, Mützen, Kugelschreibern und Süßigkeiten kann man hier noch die Herzen der Kinder und der Erwachsenen in Santo Domingo erfreuen. Wir waren überrascht über den sauberen Zustand der Einrichtungen. Schwester Teresita, die Direktorin der Einrichtung, versteht es gut, die Herzen der Kinder zu öffnen und das Vertrauen von ihnen zu gewinnen. Die Gelder, die dort hinfließen, sind gut angelegt. Sie werden für die Unterhaltung der Einrichtungen, die Verpflegung und Schulausbildung der Kinder verwendet. Ein Teil der Kinder müssen am Anfang  psychologisch betreut werden, da sie aus zerrütteten Familien kommen. Nach dem Abendessen führten die Kinder zu Ehren von uns noch verschiedene Tänze der Colorado Indianer vor.

 

Der Mittwochmorgen war den Familien gewidmet, die für ihre Kinder einen Teil der Kosten für das Lernmaterial für die Schule erhalten.  Danach fanden noch Gespräche mit Priestern von verschiedenen Pfarreien statt.

Am Nachmittag besuchten wir die Universität. Dort wurden wir von der Rektorin sowie der Prorektorin begrüßt. Die Verteilung von Stipendien an die Universität hat sich gut bewährt. Hier achten wir darauf, dass die Stipendien nur an arme und aufgeweckte junge Menschen vergeben werden. Es gibt zur Kontrolle ein Dreiergremium, das immer einstimmig die Stipendien vergeben muss. Die Eigenleistung der Studenten besteht darin, dass sie bei Sozialdiensten innerhalb der Universität von Zeit zu Zeit mithelfen sollen. Am Abend lernten wir noch einen Pfarrer aus der Schweiz kennen, der schon seit Jahren eine Pfarrei in der Nähe von Guayaquil leitet. Desweiteren ist er noch Bischofsvikar vom Bischof in Guayaquil.

 

Am Donnerstag waren wir den ganzen Tag mit Pfarrer Euclides unterwegs, der für die gesamte Fundacion Accion Social Caritas, das heißt FASCA, verantwortlich ist. Seine Gebiete sind das Lebenszentrum, Einrichtungen mit schwerstbehinderten Kindern, eine Apotheke, wo Medikamente an die Bevölkerung verteilt werden sowie ein landwirtschaftliches Anwesen. Über das Lebenszentrum haben wir oben schon berichtet. Es muss nur nochmals erwähnt werden, dass das jüngste Mädchen, das mit ihrem Baby kam, zwölf Jahre alt war. Als erstes werden die jungen Mütter mit ihren Kindern medizinisch versorgt, bekommen gezeigt, wie man Babys ernährt und  wie sie aufgezogen werden. Nach ein paar Monaten gehen sie zu ihren Familien in den Regenwald zurück. Dass es auch die Einrichtungen für schwerstbehinderte Kinder gibt, ist ein großer Segen für die Eltern dieser Kinder. Denn hier tun die staatlichen Stellen sehr wenig.

In den landwirtschaftlichen Anwesen wird Fleisch, Gemüse, Getreide usw. produziert, das verkauft wird oder auch Verwendung in den Sozialeinrichtungen findet.

Am Nachmittag besuchten wir das Waisenkinderheim „Valle Feliz“. Nachdem Schwester Claudia nach 22-jähriger Tätigkeit in das Mutterhaus der Zisterzienserinnenabteil Seligenthal nach Landshut zurückkehrte, wird das Heim von Schwester Carmela von den Missionsbenediktinerinnen aus Polen weitergeführt. Auch dort sind die Einrichtungen sehr gepflegt und die Kinder gut aufgehoben.

 

Freitag besuchten wir die Armenviertel von Santo Domingo. Was man hier dazu sagen kann ist, dass wir jedes Jahr US$ 10.000.00 aus der Stiftung zur Verfügung stellen, um die Dächer der Hütten wasserdicht zu machen. Ein großer Teil dieser Dächer ist mit altem Plastik, verrostetem Material und Pappe belegt. Oft genügen ein paar Wellblechbahnen, um die Hütten von oben herab wasserdicht zu machen. Mit den US$ können wir jährlich 40 Familien helfen dieses Problem zu lösen. Ergreifend war es, als eine Frau auf uns zu kam und erzählte, dass sie das erste Mal, als es regnete und sie auf ihrer  Matratze lag, nicht mehr nass wurde. Am Nachmittag besuchten wir das Alten- und Altenpflegeheim. Auch hier kommt unsere Hilfe immer gut an. Es wird von italienischen Schwestern gut geführt. Dort wird noch viel Gemüse und Obst selbst produziert, Wäsche und Kleidung für die alten Menschen selbst hergestellt und die vier qm großen Schlafstätten der alten Menschen gepflegt.

 

Am Samstag machten wir mit den Straßenkindern Casa Hogar de Jesus einen Ausflug nach Pedanales an den pazifischen Ozean. Diese Reise wurde von dem Perukreis aus Vaterstetten finanziert.

Unser Freund, Diakon Helmut Wetzel, verstand es mit Schwester Teresita zusammen, der Gruppe den Tag so angenehm und schön wie möglich zu machen. Für die Kinder ist so eine Reise nämlich, wenn man das ganze Jahr  betrachtet, etwas Einmaliges.

 

Nach dem Bischofsamt in der Kathedrale am Sonntagmorgen lud uns Bischof Teran zu einer Rundfahrt in die Außenbezirke von Santo Domingo ein. Nach den vielen Terminen war es für uns ein abwechslungsreicher und angenehmer Tag.  Am Montagmorgen besuchten wir die AGNUS DIE Gemeinschaft im Regenwald. Der Hauptsitz dieser Gemeinde befindet sich in Konstanz. Bischof Stehle hatte diesen Menschen vor Jahren ein paar Hektar Regenwald zur Verfügung gestellt. Dort haben sie dann für sich einfache Häuser und eine Kirche gebaut. Heute helfen sie im sozialen und kirchlichen Bereich auch sehr viel mit, um das Leben der Menschen in dieser Gegend etwas zu verbessern. Am Nachmittag traf man sich mit Freunden, die für das Denkmal Bischof Stehle verantwortlich sind. Wie schon erwähnt, wurde am Anfang der Stadt von Santo Domingo ein großer Verkehrskreisel gebaut. Auf diesen stellte man die Statue von Bischof Stehle. Diese zeigt den Bischof, wie er seine Hand erhebt und die Menschen segnet. Es ist ein Dank der kirchlichen und staatlichen Stellen an Bischof Stehle, für seine großen Leistungen, die er für Santo Domingo erbracht hatte.

 

Am Dienstag fand nochmals eine  Besprechung mit dem Bischof und verschiedenen Priestern der einzelnen  Gemeinden über verschiedene Projekte statt.  Daran beteiligte sich auch Bischofsvikar Bertram Wick, der in die Diskussion mit eingebunden wurde. Er sollte  Bischof Teran bei diesen Projekten unterstützen. Mittwochs besuchten wir den, von Bischof Stehle mit angelegten, exotischen Garten. Dort ist eine herrliche und große Pflanzenwelt, die den Menschen von Santo Domingo und den Studenten der Universität zur Verfügung steht.

 

Im Jahre 1995 baute Bischof Stehle im Regenwald für die dort lebenden Menschen eine Kapelle. Diese Kapelle wurde zum großen Teil von Spenden der katholischen Jugend in Dossenheim mitfinanziert. Eingeweiht wurde diese Kapelle im Jahre 1996. Als Schutzpatron wurde der heilige Pankratius gewählt. Für uns war es wichtig, dieser Kapelle einmal einen Besuch abzustatten. Da die Menschen in Südamerika den Heiligen Pankratius nicht kennen, wählten sie die Heilige Gottesmutter Maria zur Schutzpatronin der Kapelle aus. Nach einem Gespräch bei Bischof Teran, beauftragte er fünf Priester, in dieser von uns genannten Gegend, nach der Kapelle zu suchen. Als man fündig wurde, besuchten  wir  mit ihm zusammen am Donnerstag im Regenwald diese Kapelle. Er verband den Besuch mit einer Heiligen Messe. In seiner Predigt erzählte er den 80 anwesenden Personen etwas über das Leben vom Heiligen Pankratius. Gleichzeitig brachte er ein Bild vom Heiligen Pankratius mit, das jetzt neben der Gottesmutter einen Ehrenplatz einnimmt.

 

Das Wochenende verbrachten wir mit Pater Peter in Quito, machten noch einen Ausflug zur MITAD DEL MUNDO, das heißt, die Mitte der Welt, bevor wir am Montag wieder nach Deutschland zurückflogen.

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Für uns war die Reise nicht einfach. Man muss mit der Zeitumstellung, der Wärme von 35-40 Grad und der 90 -100% Luftfeuchtigkeit zurechtkommen. Trotzdem war sie wieder ein voller Erfolg. In einer solchen Gemeinschaft sind Begegnungen einfach wichtig. Faxen, mailen und telefonieren sind gut, aber mit den Menschen vor Ort sprechen ist wichtiger.

 

Ihnen Allen nochmals recht herzlichen Dank für Ihre immerwährende Hilfe. Bleiben wir in Freundschaft miteinander verbunden.

 

Stiftung Bischof Emil Stehle

 

Familie Rosa und Dieter Schmich

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